Aufklärung im Grundschulalter
"In dieser Zeit beginnt häufig eine Zeit der großen Fragen. Kinder suchen nach Antworten und möchten nun Vieles genauer wissen.
Das Kind im Schulalter interessiert sich für Zeugung und Geburt. Wie alle anderen Fragen in diesem Alter ist das Interesse eher sachlicher Natur. Darum ist eine sachliche Antwort genau die richtige. Das Kind soll wissen, wie die Geschlechtsteile korrekt bezeichnet werden. Mit Drumherumreden verwirrt man es nur. Auch eine zu ausführliche Erklärung aller Zusammenhänge ist nicht angemessen.
Aufklärung geschieht nicht in einem einzelnen Gespräch, sondern im Alltag. Zeigen Sie vor den Kindern Zärtlichkeit, sonst verstehen sie den Zusammenhang zwischen Liebe und Sexualität nicht.
Unaufgeklärte Kinder werden oft zum Gespött oder haben eigene Vorstellungen über Sexualität. Viele Informationen dringen von außen (Freunde, Fernsehen, Werbung...) auf das Kind ein. Halb verstandene Informationen können ein seltsames Gemisch geben. Am besten, Sie fragen Ihr Kind, was es selbst denkt. Dann bekommen Sie Informationen, was das Kind weiß und können manche Sachverhalte geraderücken und erklären.
Ihr Kind bringt vielleicht Ausdrücke mit nach Hause wie "ficken". Erklären Sie, was das Wort bedeutet, und machen Sie deutlich, wenn Sie dieses oder ähnliche Worte zu Hause nicht hören möchten. Aber machen Sie keine zu große Sache daraus, sonst bekommen die Wörter einen besonderen Reiz.
In diesem Alter genieren sich Kinder oft gegenüber dem gegengeschlechtlichen Elternteil. Dies sollten Sie unbedingt respektieren! Je eigenständiger das Kind wird, desto wichtiger ist, dass es sich abgrenzen kann. Unerwünschte Umarmungen oder Küsschen muss es mit einem Nein beantworten. Ein selbstbewusstes, starkes Kind kann sich am besten gegen Übergriffe schützen, bestärken Sie Ihr Kind also in seinen Gefühlen und Wünschen!"
"Eine vernünftige Sexualaufklärung bewirkt verantwortungsvolles Handeln im Umgang mit dem eigenen Körper und mit dem der späteren Partnerin oder Partners."
Quelle: BEAR